Dienstag, 29. Januar 2008

Lektionen für Landeier - Vol. II

Die "Grüne Linie" kann auch gelb sein...

Lektionen für Landeier - Vol. I

Jedem Tierchen sein Pläsierchen, jedem Völkchen seine Eigenheiten. So auch den Hamburgern. In Zukunft werde ich die Möglichkeit haben, diese ein wenig genauer unter die Lupe nehmen zu können, da es mich beruflich in die Metropole an der Elbe verschlagen hat. In unregelmäßigen Abständen wird an dieser Stelle darüber zu lesen sein. Man will ja niemanden mit Trivialitäten die Zeit rauben.

Lektion 1 also. Der öffentliche Nahverkehr, auch HVV genannt.
Da ich in der Vergangenheit schon öfter die Gelegenheit hatte, Städte mit mehr als zwei Buslinien zu besuchen, hielt ich mich mit einem Ausdruck des U- und S-Bahn-Plans sowie einer Liste meiner Umstiegspunkte für mehr als gewappnet, meine Zielhaltestelle zu erreichen. Also lief ich zielstrebig nach meiner Ankunft aus dem Haupbahnhof heraus, schaut einmal links, einmal rechts, sah ein S-Bahn-Schild und stürmte die entsprechende Treppen hinunter, mit dem Vorsatz ja nicht als unbedarfter Tourist aufzufallen. Selbst wenn man davon absieht, dass der Otto-Normal-Hamburger nicht mit einem Stapel selbst ausgedruckter DIN-A4-Seiten rumläuft, hielt der vermeintliche Eindruck lediglich bis auf den S-Bahnsteig. Dort fragte zwei freundliche Uniformierte der Deutschen Bahn, wo ich denn hier Fahrkarten erhalten könne. Die Antwort darauf: "Hier bei uns. Für 40 Euro!" Ob meiner weit aufgerissenen Augen erhielt ich als Erläuterung, den Hinweis, dass man in Hamburg zum Betreten des Bahnsteigs entweder ein Fahrticket oder Bahnsteigkarte sein eigen nennen müsse. Netterweise entließen mich beide Herren mit der Mitteilung, wo ich den nächsten Fahrscheinautomaten, in Hamburg also immer VOR dem Bahnsteig, fände und dass ich das nächste Mal auf die "Grüne Linie" achten solle, deren Überschreitung ohne Ticket besagte 40 Euro kostet, auch ohne jemals einen Fuß in einen Zug gesetzt zu haben.